2022 Online-Workshopreihe #RewiMatters – Chancen und Herausforderungen religionswissenschaftlichen Wissens- und Kompetenztransfers

Planungsgruppe: Katharina Neef (Universität Leipzig), Evelyn Reuter, Timoteus Rzepka, Michael A. Schmiedel (Universität Bielefeld), Petra Tillessen (Universität Bonn)

20.06.2022, 18 Uhr:

https://uni-goettingen.zoom.us/j/61406969477


25. April 2022, 18:00-20:00 Uhr

Religionswissenschaft für Theolog:innen. Von außen nach innen und wieder zurück

Michael Schmiedel (Universität Bielefeld) & Isabella Schwaderer (Universität Erfurt)

Studierende der Religionswissenschaft lernen vom ersten Semester an, dass sie keine Theologie studieren. Diese Feststellung dient wie kaum eine andere der Profilbildung der Religionswissenschaft. Was aber machen Religionswissenschaftler:innen, wenn es sie beruflich in eine Anstellung in einer theologischen Einrichtung verschlägt? Leben sie ständig mit der Frage „How to be an Alien?“ und betonen sie ohne Unterlass, sich verlaufen zu haben und wieder nach Hause zu wollen? Oder leben sie sich ein, integrieren sich, ohne sich zu assimilieren, finden Heimat bei den Kolleg:innen und Studierenden dieses anderen Faches, das sich mit Religion aus der so genannten Innenperspektive beschäftigt? Die Referent:innen geben Einblick in ihre Erfahrungen als Religionswissenschaftler:innen in eben solchen Anstellungsverhältnissen und bittet auch Fachkolleg:innen dazu, die in je eigenen Kontexten im Rahmen der einen oder anderen Theologie arbeiten. Sie gehen der Frage nach, wie die eigene Fachidentität in einer solchen Beziehung gelebt werden kann, ob sie in Gefahr läuft, verloren zu gehen oder aber sich abgrenzend zu verhärten. Ein zweiter Schwerpunkt des Fachgesprächs konzentriert sich auf den Umgang mit theologischen Aufgaben, die an Religionswissenschaftler:innen in theologischen Kontexten herangetragen werden, zum Beispiel wie Theologiestudierenden Religionswissenschaft vermittelt werden kann. Und wenn man eventuell so richtig in die Innenperspektive eingetaucht ist, wie findet man wieder heraus? In der Diskussion sind alle herzlich eingeladen, verschiedene Erfahrungen und Meinungen dazu auszutauschen.

09. Mai 2022, 18:00-20:00 Uhr

#ReWiMatters, aber kaum jemand merkt es – Religionswissenschaft im medialen Diskurs

Christian Röther (freier Journalist)

Welche Rolle spielt „die Religionswissenschaft“ im medialen Diskurs – und welche Rolle könnte sie spielen, wenn sie ihre Potentiale nutzen würde? Fehlt dem Fach, um medial durchzudringen, eine klare Identität, ein einheitliches Selbstverständnis, ein Alleinstellungsmerkmal? Vielleicht auch der Wille zur Öffentlichkeit? Haben andere Akteur*innen im Religionsdiskurs – Theologien, Geschichts- und Sozialwissenschaft, Religionsvertreter*innen – ein klareres Profil und finden daher leichter Gehör? Schreckt „die Religionswissenschaft“ im Unterschied zu anderen Akteur*innen vor Bewertungen von Sachverhalten eher zurück und flüchtet sich – aus ihrem wertneutralen Selbstverständnis heraus – in Abwägungen, die sich medial jedoch weniger gut vermitteln lassen? Wollen manche Fachvertreter*innen sich zu vermeintlich brisanten Themen womöglich öffentlich gar nicht äußern, obwohl sie Substantielles dazu sagen könnten? Und: Wie stark ist der Einfluss der Kirchen auf die deutschen Medien, und wie wirkt sich dies auf die Position der Religionswissenschaft aus? Diese und ähnliche Fragen sollen aus journalistischer und religionswissenschaftlicher Perspektive erörtert und gemeinsam diskutiert werden.

30. Mai 2022, 18:00-20:00 Uhr

Religionswissenschaft und interreligiöser Dialog. Methoden, Praxis und Forschungsergebnisse

Martin Rötting (Paris-Lodron-Universität Salzburg)

Aus eigener langjähriger Erfahrung thematisiert der Referent folgende Fragen: Wie können Prozesse des interreligiösen Dialogs religionswissenschaftlich erforscht und für eine breite Leser*innenschaft präsentiert werden? Welche aktiven Möglichkeiten ergeben sich mit Blick auf eine angewandte Religionswissenschaft? Wie lassen sich akademische Perspektive und gesellschaftliches Engagement verbinden?

13. Juni 2022, 18:00-20:00 Uhr

Das Netzwerk un-sichtbar. Religionswissenschaftlicher Wissenstransfer im Audio-Format

Daniel Haas (Hamburg), Thomas Krutak (Leipzig), Isabella Schwaderer (Erfurt)

In diesem Workshop stellt sich das Netzwerk un-sichtbar vor und gibt einen Überblick über die bisher erschienenen Projekte. Dabei soll es insbesondere darum gehen, wie neue Interessent:innen mitwirken und welche neuen Wege in der Konzeption ausprobiert werden können.

20. Juni 2022, 18:00-20:00 Uhr

„Ist das Religion oder kann das weg?“ – Religionspädagogische Herausforderungen im Museum

Karolina Lisowski (Bern)

Die Referentin gewährt Einblicke in ihre Vermittlungstätigkeit im Museum. An welchen Stellen ist das Studium der Religionswissenschaft spürbar von Vorteil gewesen? Welchen Herausforderungen musste sie sich stellen, als sie 6-Jährigen etwas über Buddhas Erwachen erzählen sollte? Welcher Natur waren diese Herausforderungen? Die Workshop-Teilnehmenden sollen in einem partizipativen Teil auch selbst kurz in den Genuss kommen, sich in die Vermittlungssituation reinzudenken.

Bitte Stück Papier und Stift bereithalten!

11. Juli 2022, 18:00-21:00 Uhr

Play it till you make it! Spielerische Einübung eines ‚religionswissenschaftlichen Blicks‘?

Petra Tillessen (Bonn)

Online, ein Chatprogramm: in einem der thematischen Kanälen diskutieren Mitarbeiter:innen einer Firma über das Essen in der Kantine. Die Stimmung im Chat ist locker, die Punkte aber deshalb nicht weniger heiß umfochten…
Was geschieht hier? Ist das Teil eines religionswissenschaftlichen Seminares? Ja.
Hier spielen Teilnehmende ein Lehrspiel, tauchen in Rollen ein, gestalten sie aus und interagieren mit anderen Rollen.
Dann folgt der zweite Teil des Lehrspiels und ein bewusster Wechsel von Rollen und Szenerie findet statt. Die Teilnehmenden werden (wieder) zu Religionswissenschaftler:innen und das vorausgegangene Spiel wird zum Versuchsobjekt wissenschaftlicher Befragung: Wie lassen sich die Dynamiken beschreiben? Gruppenbildungsstrategien, Klassifikationsakte und Kommunikationsstrategien kommen in den Blick. Welche Rolle spielen Machtzuschreibungen?
Und vor allem, was hat das alles mit Religionswissenschaft und einem religionswissenschaftlichen Blick zu tun?
Der angebotenen Praxisworkshop lädt dazu ein, diese Methode spielerischer Vermittlung religionswissenschaftlicher Expertise kennen zu lernen – und selbst auszuprobieren!
Dafür werden Lehrspiele (teilweise in Auszügen) miteinander angespielt und deren Einsatzmöglichkeiten diskutiert.

Bitte beachten:
Die Teilnahme an diesem (gewohnt kostenlosen) Workshop ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich, die Anzahl ist auf 15 Teilnehmer:innen beschränkt.

Anmeldungen bitte per email bis zum 30. Juni 2022 an petra.tillessen@uni-bonn.de

Der Praxisworkshop wird nicht (!) aufgezeichnet.
Der Zoom-Link sowie weitere Informationen für diesen Praxisworkshop (wie eine technische Spielvorbereitung und eine Rollenvorbereitung) folgen nach Anmeldung per email.